
Transsilvanien – den älteren unter uns vielleicht eher als Siebenbürgen bekannt – ist ehemaliges deutsches Siedlungsgebiet. Inzwischen lockt es immer mehr deutsche Firmen an. Viele davon sind Autozulieferer.
Aber was ist gerade an der Heimat des wohl bekanntesten Vampirs Graf Dracula so interessant für deutsche Betriebe? Und welche Firmen kann man mittlerweile dort antreffen?
Dieser Artikel soll Aufschluss darüber geben.
Transsilvanien als attraktiver Standort für Unternehmen
So richtig geheimnisvoll wirkt die sagenumwobene rumänische Provinz Transsilvanien nicht. Die Landschaft erinnert eher an das Allgäu. Doch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus, scheint die Region äußerst attraktiv zu sein. Als wichtigste Wirtschaftszweige gelten dabei die Textil- und Automobilbranche.
Momentan gehört Rumänien zu den Ländern mit der dynamischsten Volkswirtschaft in Europa. Selbst China und Indien hängt es in Bezug auf das Wirtschaftswachstum ab. Laut dem Osteuropa-Experten, Liam Carson, ist Rumänien „womöglich die am schnellsten wachsende Ökonomie der Welt“.
Dies ist eine wirklich erstaunliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass Rumänien vor noch gar nicht allzu langer Zeit als „Armenhaus Europas“ galt.
In Bezug auf diese Veränderung, muss es wohl Faktoren geben, die das Land für große und mittelständische Unternehmen attraktiv machen. Laut Fachleuten ist dies vor allem den gut ausgebildeten Ingenieuren, den niedrigen Lohnkosten und den guten Deutschkenntnissen des Personals geschuldet.
Aber auch die steigende Investitionsfreundlichkeit spielt hier sicher eine Rolle. Es dauert im Schnitt nur elf Tag, um in Rumänien ein Unternehmen zu gründen und bezüglich Investorenschutz übertrifft es sogar Deutschland, Frankreich und Griechenland.
Steigende Anzahl deutscher Unternehmen in Transsilvanien
Immer mehr deutsche Unternehmen zieht es nach Rumänien und vor allem, in die Provinz Transsilvanien. So haben sich hier, in Hermannstadt (in rumänisch Sibiu), die Autozulieferer Continental und Marquardt Standorte aufgebaut.
INA Schaeffler als Zulieferer für die Automobil- und Maschinenbauindustrie, sowie Stabilus, als Hersteller von Gasdruckfedern, unterhalten erfolgreich Betriebe in Brasov.
Der bekannte Handyhersteller Nokia hat seit 2008 sein Werk in Bochum ganz aufgegeben und hat die Produktion ebenfalls in einen Ort in Transsilvanien verlagert.
In den ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten Rumäniens ist inzwischen so etwas, wie eine deutsche Exklave entstanden.
Sogar ein „Deutschsprachiger Wirtschaftsclub Nordtranssilvanien“ wurde mittlerweile gegründet. Dies ist ein Forum, in dem sich regelmäßig deutsche, österreichische, schweizerische und rumänische Geschäftsleute treffen und sich zu wirtschaftlichen Themen austauschen.
Angesichts dieser bahnbrechenden Entwicklungen, können wir gespannt sein, welche Ausmaße der Wirtschaftsboom in dem einst armen Land Rumänien noch annehmen wird. Denn inzwischen gibt es sicher einige weitere deutschsprachige Unternehmen, die sich Standorte in dieser Region aufbauen wollen.